Ein ganz dezentes aber ehrliches - Leck mich ......... 

Was ein altes Foto von mir doch heute perfekt ist für diesen Augenblick

„Ist es nicht schön, ein Auto zu fahren, welches man sich nicht leisten kann?“

Hier ist sie also. Meine Meinung. Zu all den Leuten welche mir immer und immer wieder Dinge an den Kopf geworfen haben, ohne einmal drüber nachgedacht zu haben, was sie damit eigentlich ausgelöst haben. Vielleicht hab ich zu viel erwartet, oder vielleicht ist das Denken auch nicht so jedermanns Sache. Das wissen wir ja alle dass manch ein Fahrstuhl nicht bis ganz nach oben fährt, manch einer nicht die hellste Kerze auf der Torte ist. Aber ich muss mir nicht alles bieten lassen und werde hier und heute einfach mal schreiben, was mich bewegt hat und mich einfach nur ankotzt. 
Die Abrechnung... Oder wie sagte meine Mutter...

Marcus sei nicht zu krass mit deinen Aussagen. Die Menschen die Du meinst, die Menschen die Du damit erreichen möchtest, werden sich nur angegriffen fühlen. Werden wieder nicht verstehen, weil sie nie die waren, die diese Worte bis ins Herz getroffen haben. Die alleine durch die Überschrift - die Abrechnung - wieder ins gleiche Muster verfallen. Nämlich sagen, ach austeilen kann er wieder gut, sonst hat er ja nicht wirklich was gelernt im Leben. Weil sie sich schuldig fühlen, werden viele von ihnen so reagieren. Es mag den ein oder anderen geben der sich zurück erinnert und sagt, mein Gott was hat man da manchmal gesagt, unbedacht und so schmerzhaft für den der sich das anhören musste. Und wenn es Menschen gibt, die heute nach dem Lesen deiner ganzen Geschichte so denken, dann sollten sie dich persönlich ansprechen. Mal schauen ob jemand diese Grösse hat. Bei fremden die das hier lesen, löst man vielleicht Unverständnis oder Entsetzen aus, wenn man all das nieder schreibt was einem zugemutet wurde. Aber Einsicht bei denen die sich angesprochen fühlen sollten? Lass dich überraschen. Und sei einfach froh das du so großmütig sein kannst, vieles ungeschrieben lassen zu können was eigentlich geschrieben werden müsste. Du, bzw wir tragen das in unseren Herzen, das natürlich als Narben. Und trotzdem haben wir den Humor nicht verloren, die Lust am Leben, das muss uns erstmal jemand nachmachen. Und erreichen wirst du mit Schuldzuweisungen niemand, du kannst nur darauf hoffen das sich der eine oder andere erinnert, oder falls nicht, dich anspricht und vielleicht fragt. Marcus, habe ICH dir auch mit meinen Worten weh getan? Erzähl mir davon. Und nur so wirst du erfahren ob das was du dir hier von der Seele schreibst auch so, und besonders auch da ankommt, wo du es erwartet hast.
Und so wird dieser Abschnitt ABRECHNUNG, dank meiner Mama wieder zu dem was er werden sollte. Eine Abrechnung.

Ich würde mich wirklich freuen wenn ich die Details mit jedem der sich hier angesprochen fühlt selbst besprechen könnte. Manch einer der mich bzw meine Mama nicht so unterstützt hat, zu Zeiten in denen wir es bitter gebraucht hätten, darf auch jetzt noch gutes tun, indem ich meine Verletzungen die der oder diejenige mir angetan haben, mir wenigstens von der Seele reden kann.
Gut das ich dich habe Mama, sonst wären hier wirklich Sätze gefallen die so krass wären wie...... die Sätze die so krass waren und damals ja auch ohne Rücksicht auf mich ausgesprochen wurden. In Gegenwart der Rest der Familie, auf Familienfeiern oder anderen Anlässe, bei denen man den ein oder anderen Lacher auf seiner Seite hatte, warum auch immer?? Und Mama und mir eine weitere Narbe ins Herz gedrückt wurde.
Aber da sind wir wieder bei dem Abschnitt... Die Abrechnung....

Wer diesen Text jetzt bis zum Ende gelesen hat, kann vielleicht meine Reaktionen von früher nachvollziehen.
Wenn die Familienmitglieder, die damals solche Aussagen zum besten gegeben haben, MEINE heutigen Reaktionen nicht nachvollziehen können, liegt es daran, dass sie damals kein Interesse gezeigt haben. Heute finden sie mein Leben aber anscheinend so interessant, dass es immer noch einen Kommentar wert ist. Wenn dem so ist, habe ich ja anscheinend alles richtig gemacht. Und da DAS alles was ich bisher geschrieben habe, der Wunsch meiner Mama ist, auch der Wunsch von meinem Papa und meinem Mann, könnt ihr euch sicherlich denken, dass es darauf hinauslaufen wird, dass es anders kommt. Der Wunsch von mir ist auch, dass es nicht zu krass wird. Dass ich mich zurückhalte. Aber. Beim Schreiben kommen die Sachen immer wieder hoch. Man fühlt wie damals. Man merkt wie das Herz schneller schlägt. Wie man sich die ein oder andere Träne verkneifen muss. Man merkt dass man ausrasten könnte und noch viel mehr und noch viel heftiger schreiben könnte, als ich es tun werde. Das Thema Rücksicht ist für mich absolut nicht angebracht. Denn die habt ihr damals auch nicht genommen. Nicht einmal. Nicht nur für 5 Minuten. Ihr wolltet euch gut fühlen, im Mittelpunkt stehen mit euren dummen Sprüchen. Im Gegensatz zu mir. Dafür stehe ich JETZT im Mittelpunkt, denn wenn ihr das hier lest, seid ihr auf meiner Seite. DAS, was ihr nie wart.

„Weißt Du, was du der Krankenkasse 
kostest.“

„Für so jemanden wie Dich 
gehe ich arbeiten.“


Jetzt fang ich also mal an, die Zellen in Eurem Kopf ein wenig anzuregen. Bisher war das Sprechen ja schneller als das drüber Nachdenken was man sagt. Und zur Info, bevor das hier falsch interpretiert wird. Nein. Ich rechtfertige mich hier nicht. Ich erkläre etwas. Ich sage hier was Tatsache ist. Ich hau hier auch nicht wahllos drauf und teile aus. Ist ja auch einfach wenn man es schreiben kann und keiner antwortet oder dagegen reden kann. Bitte, wir sehen uns noch oft genug. Tut Euch keinen Zwang an. Aber genau so wenig wie ich mich hier entschuldige, möchte ich dann Entschuldigungen hören, die dann eher auf Rechtfertigungen eurerseits hinauslaufen. Was ich damals wohl gesagt habe oder wie ich mich verhalten habe. Denn die Frage ist ja, wie habe ich mich denn verhalten? Was habe ich denn gesagt was Euch verletzt hat? Genervt, vielleicht. Vielleicht hab ich auch manches gesagt was Euch dann im ersten Augenblick komisch vorkam und ihr dachtet, ja das muss ja sein, jetzt raushauen als wäre er sonst was. Da auch die Frage. Was hab ich gesagt? Wie hab ich es gesagt? Ihr habt genauso wenig verstanden wie andere auch, wenn man von etwas erzählt was neu für einen ist. Wenn man euphorisch darüber berichtet was man gemacht hat und wo man war. Weil man sich freut, weil man fast durchdrehen könnte dass man auf einmal raus kann und in Urlaub fahren kann. Oder das ganz andere Problem, dass ich mir auch mal Sachen gekauft habe. Oha, von dem Geld welches ich vom Staat bekommen habe? Also von Euch? Das ist doch die Aussage gewesen von manchen. Ich bin also nicht auf die Knie gefallen und habe mich tausendfach bei Euch bedankt dass ich mir neue Schuhe gekauft habe. Die teuren Dinger mit dem Luftkissen. Dass ich das 1 x im Jahr gemacht habe und mir meine Hosen bei Takko oder C&A gekauft habe, das interessiert nicht. Nein, es wird und wurde nur drauf geachtet wenn ich mal Marke getragen habe. Dass ich es beim Second Hand gekauft habe. Keiner hat gefragt. Nur gesehen und gleich drauf. Wisst ihr, ich hab mich damals gefreut dass ich sowas machen konnte. Dass ich raus konnte in die Stadt. Dass ich mal 2 Tage an die See konnte. Dass ich meine Wohnung chic gemacht habe weil ich mich größtenteils dort aufgehalten habe. Und ihr? Ihr habt es mir kaputt gemacht und tut es heute noch. Denn ich hab es ja nicht verdient. Ich habe mir meinen Mann ausgesucht und sitze jetzt da und lass mich verwöhnen und lass mir alles kaufen. Denn ich verdiene ja kein Geld, also darf ich mir auch nichts wünschen oder mir was kaufen oder kaufen lassen. Ich sollte Eurer Meinung nach doch all das nicht bekommen, all das nicht machen können. Ne Kreuzfahrt mit meinem Mann, wie kann ich nur? Was denke ich mir dabei? Und wenn ich das schon mache, wie komme ich darauf nen Foto bei WhatsApp zu schicken? Wie komme ich darauf überhaupt davon zu erzählen? Weil ich es nicht bezahlt habe! Genau DAS ist Euer Problem. Und dann fahre ich noch dieses Auto welches ich mir nicht leisten kann. Ach du Scheisse. Den Stern. Wie komm ich dazu? Ganz einfach. Das Auto gehört uns und ich fahre es, denn ich habe einen Führerschein. Und Sven ist ganz froh dass ich fahre, denn dann kann er sich vorbereiten auf die Termine zu denen ich ihn oftmals begleite. Dann kann er noch etwas durchatmen bevor es anstrengend wird. Und danach muss er nicht noch Stunden zurückfahren sondern kann abschalten. Und ja, es gehört uns. Ich habe selber immer gesagt, das gehört ja nicht mir. Das gehört Schatzi. Aber, Sven, mein Mann sagt, " Es gehört uns, hör auf Dich klein zu machen." Aber, auch das wird nicht jedem gefallen. Auf jeden Fall nicht denen, die schon mit mir zu tun hatten und irgendwelche Sprüche haben fallen lassen. Für alle anderen ist dies natürlich eine Art Aufklärung. Und ich weiß auch dass man nicht alles wissen kann und sich vorstellen kann wenn man von manchen Dingen hört. Aber bei der Familie, ja, da setze ich es mittlerweile voraus, denn die hat es jetzt über 35 Jahre lang mitbekommen und sollte es langsam begriffen haben. Aber vielleicht setze ich da auch wieder zu viel voraus. 
Man sitzt bei seiner Hausärztin, diese dreht sich dann zu deinem Mann um, und fragt: "Wusstest Du, als du ihn übernommen hast, dass er so krank ist?". 
Ja, denn das bin ich! Krank! Nicht nur so ein kleines Wehwehchen was man mit ein paar Tabletten und Streicheleinheiten wieder hinbekommt. Ich glaub ihr habt überhaupt keine Ahnung, was diese Krankheiten eigentlich noch so für Auswirkungen haben. Was ihr denkt? Das weiß ich genau. Der ist doch operiert und es ist doch alles gut. Der kann doch jetzt alles.  Klar. Ich hab mich damals operieren lassen und mich ausnehmen lassen wie eine Weihnachtsgans. Das macht der Körper natürlich so ohne weiteres mit und man hat danach üüüüüberhaupt keine Probleme mehr. Alles schlechte ist ja raus aus dem Körper. Und ich hab doch soooo schön zugenommen, also daran sieht man doch dass es mir besser geht. Wo liegt denn jetzt das Problem? 
Na, so einigermaßen das getroffen was gedacht wird? Dann freut Euch, denn es geht weiter. Ab jetzt könnt ihr lesen was mich davon abhält, ein ganz normales gesundes Leben zu führen. Ab jetzt könnt ihr lesen, dass es nicht bei jedem Menschen gleich ist. Nur weil ihr vielleicht irgendwann mal von Menschen gehört habt, die auch diese Krankheiten haben und da doch alles tutti ist. Wenn dem so wäre, wären alle Menschen gleich. Und ich bin froh dass das nicht so ist.  

Wisst ihr wie man sich fühlt, wenn.... 

... man mit mittlerweile fast 40 Jahren, erst fast 40 Jahren, zu Hause sitzt und sich manchmal wünscht dass man die OP nicht gemacht hätte? Dass man sich wünscht dass man es damals nicht geschafft hätte! Weil man fast täglich daran denkt, wie es ist wenn man älter wird, wie schlimm es dann wohl ist? Falls ihr es vergessen habt, ich hab nicht nur das Stoma. Ich hab Osteoporose, meine Wirbelplättchen wie es damals so schön hieß, sind alle eingedrückt. Dann hab ich die Arthritis weshalb ich mich kaum noch ohne Schmerzen bewegen kann.... wie gesagt, ich denke fast jeden Tag darüber nach, wie es wohl wird wenn mein Rücken nicht mehr mitmacht. Ich habe einmal im Rollstuhl gesessen für knapp 1 Jahr. Falls euch das bekannt ist. Da möchte ich nicht wieder hin. Wer kümmert sich dann um mich? Möchte ich das Sven zumuten? Wer wechselt die Versorgung? Wie lange geht das überhaupt noch gut dass es an der Stelle bleibt? Die Haut verändert sich, vielleicht klebt eines Tages die Versorgung nicht mehr an der Seite und ich muss nochmal operiert werden? Eine Verlegung auf die andere Seite. Aber warte mal, da ist schon ne Narbe, wo soll es dann bitte hin? Macht mein Körper das überhaupt mit? Wie seh ich dann aus? Ja auch darüber mach ich mir Gedanken, denn "gesund" ist nicht alles. Man will sich auch noch im Spiegel ansehen können. Ich habe Angst dass mein Körper es generell nicht lange schafft so zu überleben. Die Diagnosen die man hat, machen einem Angst. Fettleber - woher? Die Ärzte sagen, das käme davon dass ich damals so viele Tabletten nehmen musste und davon dass ich so kalorienreich essen musste damit ich zunehme. Klar, kann alles sein. Aber wie geht das wieder weg? Reduzieren, ja. Aber was? Ich trinke Wasser, ich esse nicht fettig. Ich kann aber auch keine Salate essen, Rohkost, Körner, Hülsenfrüchte, Obst, Vollkorn..... merkt schon, bleibt nicht viel übrig wa? Weil mein Körper das nicht verträgt. Ich habe noch 1 1/2 Meter Dünndarm.  ( Für alle nochmal zur Info, der Dickdarm wurde komplett entfernt. Sprich, mir fehlen schonmal 1,5 Meter Dickdarm und ca 3,5 Meter Dünndarm. Kann sich jetzt jeder ausrechnen dass es mit der Verdauung und Aufnahme von sämtlicher Nahrung und Vitaminen etc nicht mehr so einfach ist. )  Ich muss eh schon aufpassen dass wenn ich was esse, es nicht zu viel ist. Denn sonst schaltet der gute Hugo auf Durchzug. Dann kann ich während des Essens auf Klo sitzen. Kann ich mir dann auch sparen. Wenn ich Glück habe muss ich dann noch auf Klo, denn ich hatte es bereits dass ich einen "fast" Darmverschluss hatte. Eben weil ich mal etwas gesundes probiert habe und das nicht gut ging. Also so einfach ist das alles nicht. Schön wenn man sich jedes mal Gedanken machen muss was man essen kann, wenn man Hunger hat nicht wahr? Nudeln, Toastbrot, Aufschnitt immer das Gleiche. Marmelade und so ist ja wegen dem ganzen Zucker auch nicht so oft drin. Das Leben ist so toll wenn man operiert ist und es einem doch endlich wieder gut geht. 

Wisst ihr wie man sich fühlt, wenn....

... man mit mittlerweile fast 40 Jahren, erst fast 40 Jahren, morgens aufsteht und nicht weiß wie man aus dem Bett kommt. Wenn man morgens mit Kopfschmerzen wach wird weil die Schulter total schmerzt und verspannt ist. Weil einem die Knie wehtun als wäre man den letzten Tag auf ihnen rumgerutscht?! Die Fußgelenke so schmerzen dass man nicht auftreten kann, weil man denkt es knackt gleich einmal und man liegt am Boden?! Man die Finger kaum bewegen kann weil die Hände so dick sind?! Der Rücken schmerzt dass man denkt, man bricht gleich durch. Weder liegen, noch sitzen oder gehen geht ohne Schmerzen. Man schleppt sich dann irgendwie in die Dusche, hofft dass die Versorgung noch richtig hält damit man das wenigstens machen kann. Schön lange und heiß duschen, ja, das tut gut. Man dann aus der Dusche steigt, sich abtrocknet und danach versucht die Socken anzuziehen? Rechts gehts dann ja einigermaßen. Das linke Bein dann so verdrehen dass man es nicht zu sehr anwinkelt, weil Hugo im Weg ist und die Versorgung dann zu sehr geknickt wird und dann kaputt geht. Also irgendwie den Socken erstmal über den Fuß, dann zurechtzupfen mit der rechten Hand, dann wieder mit der linken hochziehen ohne auf die Klappe zu fallen. Im Sitzen gehts nicht weil man sich gar nicht so weit runterbeugen kann.... Ach das wusstet ihr nicht? Das Leben ist so toll wenn man operiert ist und es einem doch endlich wieder gut geht. 

Wisst ihr wie man sich fühlt, wenn...

... man mit mittlerweile fast 40 Jahren, erst fast 40 Jahren, morgens aufsteht und merkt dass die Versorgung nicht hält. Wenn man überlegen muss, esse ich heute nichts oder "mach ich mich neu" ( so nenn ich den Wechsel der Versorgung ). Denn wenn ich mich neu mache, dann kann ich erstmal ein paar Stunden nichts machen, außer mich flach hinzulegen oder mich irgendwo in eine Ecke zu stellen. Essen, joar, so nach 3 Stunden kann ich mal sehen dass ich mir nen Brot mache. Trinken, am besten Wasser, alles andere rennt so durch und dann hält die Versorgung nicht. Und nicht vergessen, immer schön auf die Versorgung drücken, nicht zu doll. Aber so dass man es wärmt. Dann hält das Pflaster besser. Also, die Hände die eh weh tun, damit dann noch schön drücken. Am besten mit 2 Fingern die man kaum bewegen kann, schön den Rand der Platte immer fest andrücken. Nicht zu vergessen den Gürtel umzulegen den man extra an die Schnallen der Versorgung machen kann. Der hilft die Platte dranzudrücken. Dass der in die Haut schneidet und es dann kratzt, brennt und juckt, egal. Hey, ich lebe..... Das Leben ist so toll wenn man operiert wurde und es einem endlich wieder gut geht. 

Wisst ihr wie man sich fühlt, wenn...

... man mit mittlerweile 41 Jahren, erst 41 Jahren, so gar nichts im Leben machen kann, ohne ständig den Gedanken im Kopf zu haben, was andere wohl gerade denken? Wenn ich im Garten bin, hab ich ja die Zeit dazu. Wenn ich Sven begleite um ihn zu unterstützen, was für mich auch anstrengend ist mit dem Auto zu fahren, stundenlang auf den Beinen zu sein, hab ich ja die Zeit dazu. Wenn ich den Haushalt mache und alles schön dekoriere und vielleicht die ein oder andere Sache dazu kaufe, hab ich ja die Zeit dazu. Wenn ich auch einfach mal einen Tag nutze wenn die Sonne scheint, mich in die Sonne zu legen während ich weiß dass Sven im Büro arbeiten ist, hab ich ja die Zeit dazu. 
Lasst mich doch einfach. Ich weiß bis heute nicht was Euch dazu bewegt, ständig darüber zu urteilen was ich und wie ich es mache. Mich interessiert es nicht ansatzweise wann ihr zur Arbeit fahrt. Was ihr für Klamotten dabei anhabt. Mit welchem Auto ihr dahin fahrt. Welchen Urlaub ihr gerade bucht. Ist es bei Euch nur das Thema weil ICH das Geld dafür nicht verdiene? Ist das der einzige Grund? Traurig wenn es so ist. 
Was für ein Problem gibt es, wenn ich mich hier zu Hause, oder am See ohne Klamotten in die Sonne lege? Oh mein Gott. Nackt. Ja stellt euch vor. Die Klamotten die ich morgens mühsam anziehe, bekomme ich aber auch wieder aus. Und ich hab sogar eine Seite wo ich Fotos mache wo ich gerade bin, mach sogar das ein oder andere Selfie wo man dann meinen nackten Hintern sieht. Das mach ich nicht um Aufmerksamkeit zu bekommen und um irgendwelche Kerle anzulocken. Das mache ich für DIE Menschen, die sich DAS nicht mehr trauen. Weil sie anders aussehen. Ich musste auch lernen damit umzugehen dass man mich anglotzt und bestaunt wie einen Neuwagen der in der Einfahrt steht. Manchmal werd ich sogar gefragt was passiert ist. Dann redet man darüber, ganz normal. Manche Leute interessieren sich dafür. Und hey, dass ich diese Freiheit habe und mir auch einfach mal eine Auszeit nehmen kann, einfach mal die Gedanken abschalte und einfach mal die Zeit genieße wo ich für mich bin, am See oder zu Hause im Garten oder auf der Couch.... das ist mein Leben. Das Leben wo ich sagen kann "Das Leben ist so toll und mir geht es endlich gut. 

Schön, dass ich heute sagen kann, dass ...

... ich über den Dingen stehe. Klar wird manch einer sich jetzt fragen, "wieso dann aber diese Seite und diese Rubrik?" Eben weil es mich belastet und auch schon immer belastet hat. Dass ich drüber stehe heißt nur, dass ich heute ganz anders reagieren würde. Was aber alles war, bleibt auch im Kopf. Ich hoffe einfach nur dass man hiermit manch einem Menschen die Augen öffnen kann. Vielleicht beim nächsten mal nicht die Klappe aufreißen und dumme Sprüche machen, weil man ja so cool ist und einen alle so kennen. Dann muss man halt auch mit einem Echo rechnen. Damit können ja die wenigsten Menschen umgehen. Vielleicht lernt ja jemand hieraus.... 
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